Liebe Freundinnen und Freunde!
Sommerzeit ist Feierzeit. Feuerwehrfest, Teichfest, Zeltfest, … an jedem Wochenende und in jeder Ortschaft haben wir aktuell die Gelegenheit, ein Fest zu besuchen. Auch unsere katholische Tradition kennt eine Fülle an Festen. Und das ist gut so. Feste sind ein Anlass, sich etwas Gutes zu gönnen. Sie geben Gelegenheit zu Gemeinschaft und Begegnung. Und sie stellen das Erfreuliche, das Schöne in den Mittelpunkt unseres Lebens.
Auch wir Dominikanerinnen laden Sie heuer ein, mit uns zu feiern. 20 Jahre dominikanische Gemeinschaft in Kirchberg sind ein guter Grund dazu, meinen wir.
Kommen zu Sie und feiern Sie mit uns! Freuen Sie sich mit uns am Leben im Glauben!
Das wünschen wir Für Sie – Von uns – Für die Seele!
Für Sie:
Kontemplative Exerzitien
So, 21.07. – So, 28.07.
Mit Birgit Schmidt
Herz-Raum-Stille
Feministische Exerzitien
So, 18.08. – Sa, 24.08.
Mit Doris Gabriel
„Einfach so.“
Schweigeretreat
Di, 01.10. – So, 06.10.
Mit Michaela Berger
Die Dinge sehen, wie sie sind.
Von uns:
Herzliche Einladung zu unserem Dominikusfest am Samstag, 10. August um 15 Uhr. Es erwartet sie eine dominikanische Lesung mit Musik. Anschließend feiern wir gemeinsam mit P. Günter Reitzi Eucharistie und laden zur Agape ein.
Im September bleibt unser Exerzitienhaus geschlossen. Wir bitten um Verständnis, dass wir in dieser Zeit keine Gäste aufnehmen.
Ab Herbst werden Sie einem neuen Gesicht in unserem Haus begegnen: Wir freuen uns sehr, dass Silvia K. eine fünfmonatige Ordenszeit bei uns verbringen wird.
Für die Seele: Dominikanische Spiritualität und Theologie II
Edward Schillebeeckx (*1914, Antwerpen – † 2009, Nijmegen)
Edward Schillebeeckxs Leben stand ganz im Zeichen der Theologie. Fast sein gesamtes Leben wirkte der Dominikaner an Universitäten, zunächst in Belgien, dann im holländischen Nijmegen. Dort war er mitbeteiligt an der Gründung der theologischen Zeitschrift Concilium, die bis heute erscheint. Der Dogmatiker erwarb sich durch seine Veröffentlichungen bald einen Namen, sodass ihn die niederländischen Bischöfe als Berater hinzuzogen. Als solcher nahm er maßgeblichen Einfluss nicht nur auf die niederländische Theologie, sondern auch auf das zweite Vatikanische Konzil, für das er etliche Vorbereitungspapiere verfasste.
Schillebeeckx setzte sich für eine Erneuerung der kirchlichen Leitungsstrukturen und des Amtsverständnisses ein, das sich an den Erfordernissen der Gemeinden und der Zeit orientieren müsse. Ein weiteres Anliegen waren ihm die Verbindung von theologischer Lehre und Glaubenspraxis sowie das Ineinander der spirituellen und politischen Dimension christlichen Lebens. Mit seinen theologischen Ansätzen versuchte er, die aktuellen Erfahrungen des Menschen mit der katholischen Tradition in eine fruchtbaren Dialog zu bringen. Mehrfach kam er damit in Konflikt mit der römischen Glaubenskongregation. Der Anerkennung seiner Verdienste für die Kirche und den Dominikanerorden stand dies aber nicht im Wege.
Das Ineinander von Gottes- und Weltbeziehung ist für Schillebeeckx ein zentrales Thema:
„Es gehört zum faktischen Wesen des Menschen, dass er innerhalb der primären, allumfassenden Vertrautheit mit dem lebendigen Gott einen Dialog mit der Welt der Menschen und der Dinge, in der er steht, eingeht. Gott ruft uns auch zu einer aktiven Sinngebung dieser Welt auf, und zwar aus unserer Gotteserfahrung, die nicht nur ein Teilaspekt unseres menschlichen Lebens ist, sondern eine integrale Lebenshaltung, die auch unser Sein-in-dieser-Welt umfasst.“
Das Vertrauen auf Gott ermöglicht dem Menschen sinnstiftendes Handeln:
„Mit seinem Gott und aufgrund seiner Geborgenheit in Gott steht der Mensch auch mitten in der Profanität, die damit zu dem freien Raum wird, in dem er als Kind Gottes kulturschaffend auftritt.“
Dieses Handeln erhält seinen Maßstab und seine Orientierung trotz seiner Profanität aus Gott:
„Die spezifische Zielsetzung dieser weltlichen Lebenstätigkeit ist direkt innerweltlich: nämlich die Humanisierung des Menschen durch Humanisierung der Welt zur Erhebung des Menschen. Aber dieser Mensch ist für Gott da. Sein persönlicher Lebenssinn ist übermenschlich, nicht innerweltlich. Das bedeutet, dass der menschliche Dialog mit der Welt seine endgültige Bedeutung nur innerhalb der religiösen Lebenshaltung findet.“
Auf diese Weise wird der Mensch zum Mitschöpfer von Gottes Heilswirken:
„Damit wird die irdische sinngebende Aufgabe zum leibhaftigen Träger wahrer Gottesliebe, zu einem Ausdruck der erlösenden Menschenfreundlichkeit Gottes. Sie ist Teilhabe an der Schöpfertätigkeit des Gottes des Heiles.“