Liebe Freundinnen und Freunde!
In den vor uns liegenden vorösterlichen 40 Tagen wird uns wieder das „Tuch der Erinnerung – das längste Fastentuch der Welt“ begleiten. Ausgespannt am langen Gang unseres Klosters macht es uns darauf aufmerksam: Jetzt ist Fastenzeit! Jetzt ist Zeit und Gelegenheit, zurückzukehren zum Wesentlichen unseres Lebens.
Jedes Mal, wenn wir nach draußen oder in die Kapelle gehen, kommen wir an dem Tuch mit den Bildern aus dem Leben Jesu vorbei. So fällt in unseren Blick, was wir so schnell aus dem Auge verlieren: Dass wir unser Leben ganz in Gottes Licht stellen möchten.
Welche Erinnerungszeichen haben Sie, die Ihnen helfen, sich nicht in Äußerlichkeiten zu verlieren, sondern beim Wesentlichen zu bleiben?
Dass Ihnen das in der kommenden Fastenzeit gelingt, wünschen wir Ihnen mit folgenden News Für Sie – Von uns – Für die Seele!
Für Sie:
Schweigeretreat
Mo, 23.03. – So, 29.03.
Mit Michaela Berger
Die Dinge sehen, wie sie sind
Meditative Tanztage
Fr, 06.04. – So, 08.04.
Mit Ulli Bixa
Einstimmung auf Ostern
Bewusstheit durch Bewegung
Fr, 17.04. – So, 19.04.
Mit Christa Müller-Klopf
Feldenkraisseminar
Silvia K. hat ihre Ordenszeit bei uns erfolgreich beendet und ist wieder nachhause zurückgekehrt. Wenn auch Sie sich für eine Zeit im Rahmen des Ordensjahres interessieren, können Sie gern ein Gespräch mit uns vereinbaren.
Das längste Fastentuch der Welt ist in der heurigen Fastenzeit für Sie ausgestellt. Besichtigungen sind von 29. Februar bis 05.April jeweils Samstag und Sonntag von 14h – 17h möglich. Für Gruppen sind Führungen auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Auch Schulklassen und Firmgruppen sind herzlich willkommen.
Die Inflation macht auch vor Klostermauern nicht Halt. Die allseits gestiegenen Preise machen eine Erhöhung der Aufenthaltskosten für unser Exerzitienhaus notwendig. Spezialtarife für Menschen mit geringerem Einkommen sind selbstverständlich weiterhin möglich.
Dominikanische Spiritualität und Theologie IV
Diethard Zils (*1935, Bottrop)
Wir kennen seine Lieder: „Kommt herbei, singt dem Herrn.“; „Sag Ja zu mir, wenn alles Nein sagt“. Seine Person aber ist weitgehend unbekannt. Dietrich Zils, der Verfasser unzähliger geistlicher Lieder und Gebete sowie der Übersetzer bekannter Autoren, allen voran Huub Oosterhuis, stand niemals im Rampenlicht. Dennoch hat der heute 85jährige Dominikaner viele Spuren hinterlassen: Als Jugend- und Studentenseelsorger in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, als Vermittler zwischen Ost- und Mitteleuropa und natürlich im Gotteslob. Seine vielfältigen Sprachkenntnisse ermöglichten es ihm, nicht nur Texte ins Deutsche zu übersetzen, sondern auch fremde Kulturen von innen kennen zu lernen und so anderen näher zu bringen. Sein Interesse und seine Offenheit speziell für die baltischen Länder ist bis heute eine Inspiration, Kirche und Glaube über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken und zu leben.
Diese Offenheit kommt auch im folgenden Gedicht mit dem schlichten Titel „Fastenzeit“ zum Ausdruck:
Fastenzeit
Das Fasten weitet unsern Blick,
wir sehn, was Hunger tut,
wir dürsten nach Gerechtigkeit,
nach Zuversicht und Mut.
Das Fasten leistet Widerstand,
ist weltweiter Protest,
der Wahn von Schlag und Gegenschlag
macht Platz für Tanz und Fest.
Das Fasten ist ein Umdenkweg,
wer fastet, legt sich quer,
macht nicht mehr mit bei Spott und Hohn,
es gibt kein Mobbing mehr.
Wer fastet, hat das Kreuz im Blick
Und trägt der andern Last,
in Jesu Spur ein Jesusweg,
wir sind bei ihm zu Gast.
Das Fasten öffnet uns die Hand
Und lädt zum Teilen ein,
wir breiten weit die Arme aus,
wir teilen Brot und Wein.