Herbstnews

Ordensjahr Kirchberg„Alles ist mit allem verbunden….“

Hier finden Sie den aktuellen Newsletter aus dem Kloster

Alles ist mit allem verbunden. Dieser abstrakt klingende Satz ist spätestens seit der Corona-Pandemie für jeden von uns konkret spürbar geworden.
Ein positiver Corona-Test kann Homeschooling für eine gesamte Schulklasse samt deren Eltern bedeuten. Ob ich geimpft bin oder nicht, bestimmt mit, welche Ausreisebestimmungen in meinem Bezirk bzw Land herrschen, und so fort.
Spätestens seit der Pandemie ist deutlich: Was ich (nicht) tue, geht alle an.

Das gilt auch für unseren Glauben, der niemals Privatsache ist.
Es macht einen Unterschied, ob ich glaube, dass meine Kollegin Konkurrentin ist oder Menschenschwester. Der Glaube des Einen vom gerechten Krieg kann den Tod eines Anderen bedeuten.
Unser Glaube ist: Als Geschöpfe, als Töchter und Söhne Gottes sind wir alle auf der gesamten Erde miteinander verbunden.

So senden wir Ihnen schwesterliche Grüße mit folgenden News:

Für Sie:

Ikonenmalkurs
Mo, 11.10. – Sa, 16.10.
Mit Christine Bachmann
1 Ikone in 1 Woche

Meditative Tanztage
Fr, 05.11. – So, 07.11.
Mit Ulli Bixa
Indische und christliche Gebetstänze

Schweigeseminar
Fr, 26.11. –  So, 28.11.
Mit Herbert Synek
Durch Meditation in die Tiefe kommen

Von uns:
Erfreulicherweise sieht es derzeit so aus, als ob wir unser Exerzitienhaus auch im Herbst offenhalten können. Es gilt die 3G-Regel, und wir ersuchen alle unsere Gäste, gleich zu Beginn ihren Nachweis vorzulegen. Über Veränderungen halten wir Sie selbstverständlich am Laufenden. Informieren Sie sich auf unserer Homepage oder Facebook-Seite!

Unseren jährlichen Betriebsurlaub im September haben wir bereits beendet. Ab sofort freuen wir uns wieder auf alle BesucherInnen!

Trotz der vielen Unwetter, Starkregen und dazwischen Trockenzeiten dürfen wir derzeit Ernte im Überfluss feiern. Alle, die bei uns einkehren, kommen mit uns in den Genuss von frischen Äpfeln, Paradeisern, Bohnen, Himbeeren,… Selbstverständlich alles bio, und sowieso regional und saisonal.

Für die Seele:
Aktuelle dominikanische Spiritualität und Theologie IX

Marcela Soto Ahumada (*1959 Chile)
Als das weibliche Gesicht der aktuellen Befreiungstheologie in Lateinamerika könnte man Marcela Soto Ahumada bezeichnen. Die Dominikanerin bringt vor allem die weibliche Perspektive in die Theologie der Befreiung ein.
Die gebürtige Chilenin machte zunächst erst die Ausbildung zur Sportlehrerin, bevor sie Theologie in Kolumbien und Bolivien studierte. Heute unterrichtet sie Christologie an einer theologischen Hochschule in Cochabamba (Bolivien) sowie Spiritualität & Religion am Gymnasium. Zugleich ist sie engagiert in der Erwachsenenbildung, sowohl in Basisgemeinden als auch auf internationaler Ebene.

In ihren Texten verbindet sie auf herausragende Weise Theologie und Praxis:
„Der Reichtum der Natur kann wie eine multinationale Gesamtheit gesehen werden, in der alles miteinander verknüpft ist; und außerdem wie ein heiliges Geheimnis, so wie Mose, der seine Schuhe ablegen musste, als er heiligen Boden betrat. Jeder Ort ist heilig und zugleich verbunden mit der Gesamtheit: das gemeinsame Haus.“

Ein solcher Blick auf die Wirklichkeit führt sie zu einer neuen Perspektive:
„Von daher entstehen Träume, die offen sind für die ganze Welt: der Kampf für Gerechtigkeit, die Bewahrung des kulturellen Reichtums, der Schutz der Natur…
Wir beginnen mit dem sozialen Traum, der Verbindung und Einklang schafft, ein Traum, der auf die Personen in unserer Umgebung übergeht. Von ihm ausgehend verwandelt sich alles in ein Gut oder einen Schaden für die Menschenrechte und die Menschenwürde. Es ist ein Traum, der uns mit jedem Akt der Ungerechtigkeit oder Verbrechen konfrontiert.“

Der soziale Traum impliziert für die Dominikanerin eine „konstruktive Empörung“:
„Von daher ist es notwendig, sich zu entrüsten und eine gesunde Empörung zu kultivieren, die sich nicht in Groll und Ressentiments erschöpft.
Eine Empörung, die den Schmerz der anderen spürt und aus der Netze der Solidarität entstehen.
Eine Empörung, die uns menschlicher  macht, eine Empörung nach der Art von Moses, Jesus, Gott…, die unser Gewissen vor Betäubung schützt.“

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