Liebe Freundinnen und Freunde!
Wie haben Sie den „Corona-Sommer“ verbracht? Wir stellen im Rückblick fest: Wir haben ihn in vielerlei Hinsicht verbracht wie einen „normalen“ Sommer: Wir waren schwimmen und am Berg, haben Heidelbeeren gepflückt und Schwammerl gesucht. Wir haben mit Freundinnen Kaffee getrunken und unsere Gäste versorgt. Wir sind im Garten gesessen, haben gearbeitet, geerntet, Blüten und Früchte bestaunt. Dazwischen haben wir uns geärgert, über das Wetter, über die anderen, uns selber und manche Politiker.
Anders war als sonst war der viele Regen, der uns das Gießen abgenommen hat und ein Segen war für die Natur.
So schauen wir mit Freude auf diesen Sommer zurück, dankbar für das Viele, das uns von oben geschenkt wurde. Und sind zuversichtlich und glauben, dass uns der Himmel auch im Herbst offen steht.
Dankbarkeit und Zuversicht, das wünschen und erbeten wir auch Für Sie von uns Für die Seele!
Für Sie:
Finde den Weg der Mitte
Fr, 02.10. – So, 04.10.
Mit Lubomir Tzolow
Ein Achtsamkeitswochenende
Ikonenmalkurs
Mo, 12.10. – Sa, 17.10.
Mit Christine Bachmann
Für Anfänger und Fortgeschrittene
Meditative Tanztage
Fr 06.11. – So 08.11.
Mit Ulli Bixa
Gebetstänze im Herbst
Von uns:
Wie jedes Jahr bleibt unser Exerzitienhaus im September geschlossen. Heuer nutzen wir diese Wochen, um einige Zimmer umzubauen. Die Arbeiten sind bereits voll im Gang.
Die coronabedingt abgesagte Versammlung unseres Freundeskreises werden wir am Samstag, 17. Oktober um 14h nachholen. Wir bitten um Anmeldung und freuen uns auf Euer Kommen.
Das heurige Dominikusfest haben wir im kleinen Rahmen und erstmalig mit Franz Ochenbauer gefeiert. Einen Rückblick finden Sie hier.
Auf der Suche nach einem sinnstiftenden Ehrenamt oder einer spannenden freiwilligen Tätigkeit? Ora et collabora heißt die neue Freiwilligenbörse der österreichischen Ordenskonferenz. Wir Dominikanerinnen sind dabei.
Für die Seele:
Aktuelle dominikanische Spiritualität und Theologie VI
P Diego Goetz OP (*1911, Strassburg – 1980, Wien)
Als Künstlerseelsorger erlangte P Diego Goetz, dessen 40. Todestag sich heuer jährt, eine besondere Bekanntheit.
Er lehrte am Max Reinhardt Seminar, hielt Vorträge und Predigten für KünstlerInnen, arbeitete aber auch vielfältig mit ihnen zusammen. Dem Aschermittwoch der Künstler, der bis heute in der Wiener Michaelerkirche begangen wird, stand er über mehrere Jahre hinweg vor. Von Herbert Boeckl wurde er mehrfach portraitiert.
Die Affinität zur Kunst spiegelt sich auch in P. Diegos Texten wider: seine Predigten sind, könnte man sagen, Wort gewordene Kunst.
Einen großen Teil seines Lebens verbrachte der Dominikaner, wenn nicht auf Reisen, in Wien. Zweimal musste er wegen seiner Nationalität aussiedeln: als Kind von Frankreich (Strassburg) nach Deutschland (Freiburg) und während des ersten Weltkrieges von Wien zurück nach Freiburg.
Für sein weitreichendes Wirken wurde er mehrfach ausgezeichnet. So ernannte ihn der Ordensmeister 1958 zum „Generalprediger“, 1963 erhielt er von Bundespräsident Schärf den Ehrentitel „Professor“.
Als Nachlese zur Urlaubszeit sei hier ein Ausschnitt aus seinem Buch „Das Lächeln der Weinenden“ zitiert.
Eine Urlaubsanekdote wird zur Reflexion über Sehnsucht und Glück:
„Einer meiner Freunde verbringt seinen Urlaub immer mit Camping. Er ist prächtig dafür eingerichtet mit Wohnwagen, Tischen, Liegestühlen und anderem Komfort. Er hat mich einmal auf drei Tage eingeladen. Ich fand es grässlich! Mein Freund versuchte ehrlich, mir das Leben im Camping schmackhaft zu machen: er mache Vorschläge, er bot mir dies und jenes. Ich fand es grässlich. Er war ehrlich traurig über mich – bis ich zu ihm sagte: „Mein Lieber, zwinge mich bitte nicht zu deinem Glück.“
…
Jeder macht sich ein Bild dieser Welt und ein Bild von sich und ein Bild von Gott zurecht. Hinter alledem steht heimlich-unheimlich eine ganz eigene individuelle Sehnsucht nach dem Glück. Jede dieser Sehnsüchte ist anders gefärbt, anders komponiert: mein Glück ist meines – Dein Glück gehört zu Dir. Glück heißt ja: Gelingen.
Unrecht wäre es, wenn wir unser persönliches Glück zum Glück des Nächsten machen wollten. Wir müssen einander lassen, loslassen, alleine lassen können. Dabei kann es um das Glück im Campingurlaub gehen und um das Glück einer Liebe und um das Glück der Anbetung Gottes.
…
Jeder soll für sich suchen dürfen, wie ihm das Leben gelinge – solange jeder zur Liebe bereit ist, die auf höhere Weise alle und alles ineinander bindet. – Zwinge mich nicht zu deinem Glück!“