2016 feiert unser Orden sein 800jähriges Bestehen. 1216 wurde der Dominikanerorden von Papst Honorius offiziell anerkannt.
Das Jubiläum ist für uns und alle dominikanischen Gemeinschaften Anlass zu großer Freude und gleichzeitig Ansporn, uns wieder einmal gründlich mit unseren Wurzeln zu befassen in Hinblick auf ihre Relevanz für heute.
Dazu ein Auszug aus einem Interview mit unserem Ordensmeister Bruno Cadoré.
Ist die Verkündigung auch heute noch ein besonderes Merkmal des Ordens?
Fr. Bruno: Ich denke ja. Es ist wichtig, so zu predigen, wie Jesus gepredigt hat. Das heißt: Losgehen und die Menschen treffen, ihnen zuhören und mit ihnen reden. In der Vielfalt der menschlichen Stimmen kann man eine weitere Stimme hören; die Stimme Gottes…
Was bedeutet diese Jubiläum für die Dominikaner?
Fr. Bruno: Wir sind mit 800 Jahren sehr alt. In dieser Zeit haben unsere Brüder und Schwestern viel Schönes, aber auch einige schlimme Taten vollbracht. … Heute müssen wir fragen, wieso die Menschen damals so überzeugt waren, sich im Besitz der absoluten Wahrheit zu befinden. Wenn wir Gott heute preisen, müssen wir wissen, dass wir eine solche Wahrheit nicht besitzen.
Wie wird über das Thema Flüchtlinge bei den Dominikanern diskutiert?
Fr. Bruno: Ich hoffe, dass in dieser Sache weniger diskutiert und mehr getan wird.
Was kann der Orden zum Dialog der Religionen beitragen?
Fr. Bruno: Studiert, lernt, liebt. Liebt zuerst. An vielen unserer Wirkstätten haben unsere Brüder und Schwestern ein freundschaftliches Verhältnis zum Islam. Wenn Menschen sich mit anderen Menschen anfreunden, bewegt sich etwas auf der Welt. …
Die Welt ist offener, als wir es in Europa gerade sehen. In der Anfangszeit unseres Ordens wurden die jungen Mitbrüder dazu angehalten, Arabisch zu lernen…